Ähnlichkeiten und Unterschiede in der (Nicht-)Aufnahme von bosnischen und syrischen Kriegsflüchtlingen

Autor/innen

  • Anne-Kathrin Will Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung DeZIM

Schlagworte:

Geflüchtete, Bürgerkriegsflüchtlinge, humanitärer Aufenthalt, bosnische Flüchtlinge, syrische Flüchtlinge

Abstract

Der Beitrag sucht Parallelen und Abweichungen der Aufnahme-, Versorgungs- und Rückkehrpolitiken bezüglich der bosnischen Kriegsflüchtlinge, die zwischen den 1990er und 2000er Jahren in Deutschland lebten und den syrischen Kriegsflüchtlingen, die seit 2011 Zuflucht in Deutschland suchen. Zwar ist der Krieg in Syrien noch nicht vorbei, aber was lässt sich aus den Erfahrungen mit den bosnischen Bürgerkriegsflüchtlingen bereits jetzt für die kommenden Jahre absehen, wenn der Krieg endet, aber auch, falls er andauert?

Um dieser Frage nachzugehen, werfe ich zuerst einen Blick auf die 1990er Jahre, um ausgehend von dieser Beschreibung die wichtigsten Veränderungen der letzten zwei Dekaden zu thematisieren. Dieser allgemeine Rahmen bildet den Ausgangspunkt für eine Beschreibung von Ähnlichkeiten und Unterschieden der außenpolitischen, asylrechtlichen, transferrechtlichen sowie verwaltungstechnischen Reaktionen auf den Zuzug einer großen Zahl von Bürgerkriegsflüchtlingen. Ich ende mit einem Ausblick auf die möglichen zukünftigen Entwicklungen die syrischen Geflüchteten betreffend.

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Veröffentlicht

2019-10-16

Zitationsvorschlag

[1]
Will, A.-K. 2019. Ähnlichkeiten und Unterschiede in der (Nicht-)Aufnahme von bosnischen und syrischen Kriegsflüchtlingen. Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Okt. 2019).

Ausgabe

Rubrik

Sektion Migration und ethnische Minderheiten: Soziolog / innen mit ›Fluchterfahrung‹ gesucht: Konzepte und Erkenntnisse von früher und ihre Relevanz für heute und morgen