Verantwortung tragen

Schlaglichter auf die gegenwärtige Debatte um nachhaltigen Konsum

Autor/innen

  • Marianne Heinze TU Dresden

Schlagworte:

nachhaltiger Konsum, Genealogie, Wissenssoziologie

Abstract

Der Beitrag untersucht die Kritik an Plastik und die Vermeidung von Plastiktüten in der deutschen Öffentlichkeit als ein aktuelles Beispiel für nachhaltigen Konsum. Dieser wird zunächst als Diskursivierung und Ensemble von Praktiken definiert, die eine moralische Ordnung wechselseitig hervorbringen. In Anlehnung an Friedrich Nietzsches Konzeption einer Genealogie als Kritik, in dem Sinne, dass mittels der Rekonstruktion des historischen Verlaufs, jene der Moral zugrunde liegende materiale Ordnung aufgedeckt wird, kann dem Verantwortungs- und Risikobegriff eine tragende Rolle zugerechnet werden.

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Veröffentlicht

2019-11-04

Zitationsvorschlag

[1]
Heinze, M. 2019. Verantwortung tragen: Schlaglichter auf die gegenwärtige Debatte um nachhaltigen Konsum. Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Nov. 2019).

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Rubrik

Ad-Hoc: Konsum als Vermittler globaler und lokaler Entwicklungen: Mittelschichten im globalen Süden, Digitalisierung und andere aktuelle Fälle. Nachwuchsforum Konsumsoziologie