Die Erfindung des Zettelkastens als Vergessensmaschine
Eine historische und wissenssoziologische Einführung
Schlagworte:
Zettelkasten, Zweitgedächtnis, LuhmannAbstract
In diesem Beitrag setze ich mich mit den komplexen soziokulturellen Veränderungen auseinander, die zur bahnbrechenden Erfindung des Thomas Harrison's Zettelkastens (ca. 1640) geführt haben. Ich beschränke mich darauf, drei Innovationen dieser Erfindung und ihren Zusammenhang mit den strukturellen Merkmalen des Luhmannschen Zettelkastens zu beschreiben, nämlich 1. die Benutzung des Zettelkastens als Zweitgedächtnis, 2. die Auflösung und Rekombinierung des Wissens, und 3. die Überschriftenwahl.
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