Die Europäisierung der Gesellschaften Europas: Zwischen nationalstaatlicher und globaler Vergesellschaftung
Abstract
Im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses am europäischen Integrationsprozess stand bislang das wirtschaftliche, rechtliche und politische Zusammenwachsen Europas. Die europäische Integration führt insbesondere seit den 1990er Jahren aber auch zu einer grundlegenden Transformation der sozialen Beziehungen und der Lebenssituation der Menschen. Während sich das Leben der Menschen in der Nachkriegszeit vorrangig im Rahmen von Nationalstaaten abspielte, geht die Öffnung bislang weitgehend nationalstaatlich regulierter und begrenzter sozialer Felder und Räume mit einer zunehmenden grenzüberschreitenden Verflechtung und einer stärkeren transnationalen Integration sozialer Interaktionen, Einstellungen und Deutungen einher. Dies kann als horizontale Europäisierung bezeichnet werden. Ihrer Untersuchung widmet sich die Forschergruppe „Europäische Vergesellschaftungsprozesse“. In einer engen, standortübergreifenden Zusammenarbeit analysiert diese Forschergruppe mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft horizontale Europäisierungsprozesse am Beispiel akademischer, bürokratischer, professioneller und arbeitspolitischer Felder. In den folgenden Beiträgen stellt die Forschergruppe ausgewählte Ergebnisse der ersten Förderphase (2012-2015) vor.
Literaturhinweise
Heidenreich, M., Delhey, J., Lahusen, Ch., Gerhards, J., Mau, St., Münch, R., Pernicka, S. 2012: Europäische Ver-gesellschaftungsprozesse. Horizontale Europäisierung zwischen nationalstaatlicher und globaler Verge-sellschaftung. In Pre-prints of the DFG Research Unit »Horizontal Europeanization” 2012–01, http://www.horizontal-europeanization.eu/downloads/pre-prints/PP_HoEu_2012-01_heidenreich_etal_europaeische_vergesellschaftungsprozesse.pdf (letzter Aufruf 17. März 2015).