Organisationale Strukturierungen individueller Lebensentwürfe am Beispiel von Karriere und Geschlecht

Autor/innen

  • Astrid Biele Mefebue Universität Göttingen

Schlagworte:

Lebensentwurf, Strukturationstheorie, Praxistheorie, Lebenskonzept, Karriere, Geschlecht, Organisation, Giddens

Abstract

Organisationen bieten Gelegenheitsstrukturen für biographisches Handeln. Der Aufsatz fokussiert die Ebene biographischen Handelns, auf der Akteure Visionen über eine mögliche eigene Zukunft entwerfen. Indem organisationale Strukturen Möglichkeitsspielräume für individuelle Aktivitäten eröffnen und begrenzen, öffnen sie auch individuelle Optionshorizonte für mögliche Zukünfte. Damit richtet sich das Interesse auf die strukturierende Wirkung von Erwerbsorganisationen auf die Entwicklung individueller Lebensentwürfe durch ihre Mitglieder sowie deren Verwirklichungschancen. Ziel des Aufsatzes ist die Entfaltung einer an Giddens orientierten praxistheoretischen Perspektive, die einen Beitrag zu der Beantwortung der folgenden Fragen leistet: Warum können bestimmte Organisationsmitglieder eher diese oder jene Ziele – beispielsweise eine Karriere im Management – in ihrem Leben entwickeln, verfolgen oder auch realisieren? Bzw. wie eröffnen Organisationen als befähigende wie begrenzende Strukturen unterschiedliche Chancen auf Teilhabe für Beschäftigte mit verschiedenen Hintergründen?

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Veröffentlicht

2017-09-20

Ausgabe

Rubrik

Ad-Hoc: Verwaltete Biografien