Praxistheorie in der Organisationssoziologie – eine Skizze theoretischer und forschungspraktischer Problemfelder

Autor/innen

  • Victoria von Groddeck Institut für Soziologie, LMU München
  • Sylvia Marlene Wilz Fernuniversität Hagen

Schlagworte:

Praxistheorie, Organisationssoziologie

Abstract

Dass der „practice turn“ in der Organisationsforschung angekommen ist, das steht außer Frage. Die Resonanz darauf fällt aber sehr gemischt aus: Was die Organisationssoziologie von praxistheoretischen Ansätzen hat, wie neu und wie wichtig deren Perspektiven für die Analyse von Organisationen sind und ob wir, wenn wir uns mit ihnen befassen, überhaupt noch von Organisationssoziologie sprechen, das ist nicht unstrittig. In programmatischer Absicht und zur Initiierung einer vertieften Auseinandersetzung, was praxistheoretisches Denken für organisationssoziologisches Forschen bedeutet bzw. bedeuten kann, skizziert der Beitrag den Status quo und die Genese praxistheoretischer Organisationsforschung, um dann drei Grundsatzprobleme zu beschreiben, die die aktuelle Lage kennzeichnen. Dabei geht es erstens um das Verhältnis von Organisation, Situation und Subjekt, zweitens um die Kluft zwischen Phänomen und Begriff und drittens um die Identität des Fachs.

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Veröffentlicht

2017-09-22

Ausgabe

Rubrik

Sektion Organisationssoziologie: Praxistheorie in der Organisationssoziologie – neue Perspektive oder neuer Pappkamerad?