Krise der Mitmenschlichkeit - oder: Wie selbst-bewusst muss ‚Meinesgleichen‘ sein?

Autor/innen

Schlagwörter:

Wachkoma, Konstruktion der Person, Subjektivierung

Abstract

Ist der Mensch ein Mensch dadurch, dass er das „Gattungsschicksal“ teilt? Ist der Mensch ein Subjekt dadurch, dass er als Individuum sinnhaft handelt? Ist das Subjekt eine Person dadurch, dass, bzw. dann, wenn sein Handeln sinnhaft an Anderen orientiert ist? (Oder) ist die Person (und ist nur eine Person) ein sozialmoralisch relevanter Anderer, wenn ihr von Anderen Subjekthaftigkeit attestiert wird? – Vor solchen Fragen steht z.B., wem um einen im Wachkoma lebenden Menschen zu tun ist. Und was dabei zu Tage tritt, weist zumindest in gewisser Hinsicht – aber tatsächlich nur in gewisser Hinsicht – einige Ähnlichkeiten mit dem auf, wie das hergestellt wird, was Judith Butler als „postsouveränes Subjekt“ bezeichnet. Wesentliche Differenzen bestehen hingegen darin, dass es Butler um (die) Prozesse geht, in denen jenes Subjekt hergestellt wird, dem es explizit um sich selber und um seine Autonomie zu tun ist, während mich beschäftigt, wie ein menschliches Wesen als Subjekt bzw. als Person konstruiert wird, bei dem ausgesprochen zweifelhaft ist, ob es noch einen Selbstbezug bzw. ein Bewusstsein seiner selbst hat.

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Veröffentlicht

2016-05-08

Ausgabe

Rubrik

Plenum 8: Krisenfeste Individuen? Zur Relevanz und Kritik normativer Subjektperspektiven