Soziale Bewegungen im Spiegel von Online-Öffentlichkeit. Die Beobachtung sozialer Bewegungen durch Online-Publika am Beispiel der Occupy-Bewegung
Schlagwörter:
Protest, Selbstbeobachtung, Öffentlichkeit, neue Medien, OccupyAbstract
Dieser Beitrag schlägt vor, soziale Bewegungen als Verweisungszusammenhang öffentlicher Proteste zu verstehen. Die Behandlung von sozialen Bewegungen als Serie öffentlicher Proteste stellt demnach nicht bloss eine methodologische Simplifikation der Sozialwissenschaften dar, sondern kann gewissermassen als Methode verstanden werden, mit denen soziale Bewegungen gesellschaftlich beobachtet werden. Folgt man diesem Verständnis, müssen öffentliche Kommunikationsprozesse in den Vordergrund der soziologischen Interesses rücken: Öffentlichkeit stellt mithin den Beobachtungsraum dar, in dem sich soziale Bewegungen selbst anhand der ihr zuschreibbaren Proteste beobachten können. Sie gewinnen ihre Einheit als Serie aufeinander verweisender Proteste, indem sie sich im Spiegel der Öffentlichkeit beobachten. Der ›Ort‹ an dem sich die Einheit sozialer Bewegungen konstituiert, liegt diesem Verständnis zufolge in öffentlichen Kommunikationsprozessen.
Mit diesen Grundannahmen eröffnet sich eine neue Perspektive auf soziale Bewegungen: Es rücken erstens öffentliche Kommunikationsprozesse in den Fokus des Interesses; zweitens stellen sich Fragen danach, mit welchen Methoden soziale Bewegungen lokal situierte Proteste aus ihrem lokalen Kontext ›entbetten‹, um sie in einem Zusammenhang aufeinander verweisender Proteste zu resituieren. Der Beitrag will diese anskizzierte theoretische Perspektive mit besonderem Blick auf Potentiale von Online-Kommunikation und Online-Öffentlichkeiten ausleuchten. Die Leitfrage lautet: Mit welchen Methoden werden soziale Bewegungen anhand ihrer Proteste beobachtet? Und: Mit welchen Mitteln werden einzelne Proteste aus ihrem jeweiligen zeitlich-räumlichen Kontext entbettet? Diese Fragen werden anhand von online verfügbarem Material zur Occupy-Bewegung diskutiert.
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