Es gibt keine sozialen Systeme

Autor/innen

  • Dirk Baecker Universität Witten/Herdecke (ab Mai 2015)

Schlagwörter:

System, Theorie, Beobachter

Abstract

Nicht bestritten wird, dass die Annahmen der Existenz von (a) Systemen, (b) Selbstreferenz und (c) sozialen Systemen für die soziologische Theorie produktiv sind. Wir akzeptieren Luhmanns Grundgedanken der Selbstreferenz als "Korrelat des Komplexitätsdrucks der Welt", die gleichsam stellvertretend für die Unmöglichkeit der adäquaten Abbildung dieser Komplexität einsteht. Und erst recht akzeptieren wir die Annahme, dass die selbstreferentielle Geschlossenheit die Voraussetzung für die "Kontrolle der eigenen Negationsmöglichkeiten bei der Herstellung eigener Elemente" ist. Die Fähigkeit zum Einbau von Negation und zum produktiven Umgang mit Negation ist das Sine Qua Non der Verschränkung von Systemtheorie und funktionaler Analyse. Aber wir nehmen die Annahme der Selbstreferenz zurück auf die Annahme der Selbstreferenz eines Beobachters, postulieren den Begriff des Systems als Angebot eines wissenschaftlichen Beobachters an einen komplexen Gegenstand und bestimmen den Begriff des sozialen Systems als wesentliche Spur zum Verständnis des Sozialen.

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Veröffentlicht

2015-12-23

Ausgabe

Rubrik

Sektion Soziologische Theorie: 30 Jahre ›Soziale Systeme‹ – Ende und Anfang einer Theoriekrise?