Zur Theorie des Zusammenhangs von existenzieller Sicherheit und Säkularisierung bei Pippa Norris und Ronald Inglehart. Anmerkungen aus Sicht einer fallanalytischen Säkularisierungsforschung
Schlagwörter:
Säkularisierungstheorie, Religionssoziologie, Modernisierungstheorie, Sozialpolitik, Sozialstaatsforschung, Wertewandel, sozialer Wandel, Armutsforschung, Ungleichheitsforschung,Abstract
Pippa Norris und Ronald Inglehart lenken mit ihrem 2004 publizierten Buch ›Sacred and Secular. Religion and Politics Worldwide‹ die Aufmerksamkeit in Fortführung ihrer modernisierungstheoretischen Perspektive auf den Zusammenhang zwischen existenzieller Sicherheit und Säkularisierung (insbesondere der des Subjekts), welchen sie mit einer beachtlichen Menge an quantifizierenden Daten demonstrieren. Zu seiner Erklärung schlagen sie eine Theorie vor, in der sie zu zeigen versuchen, wie der Säkularisierungsprozess durch existenzielle Sicherheit angetrieben wird bzw. durch ein Fehlen derselben ausbleibt, somit auch von existenzieller Sicherheit abhängig ist. Diese Theorie verdient eine breitere fachliche Diskussion, gerade auch im Dialog zwischen sozialpolitischer und religionssoziologischer Forschung. In dem Beitrag wird sie vor dem Hintergrund eigener, fallrekonstruktiver Forschung zur Säkularisierung der individuellen Lebensführung (auch eigener sozialpolitischer Forschung) betrachtet. Vor diesem Hintergrund erscheint eine ganze Reihe von Punkten an Norris und Ingleharts Theorie als kritikwürdig, selbst wenn man wie in diesem Beitrag davon ausgeht, dass es den behaupteten Zusammenhang zwischen existenzieller Sicherheit und Säkularisierung gibt. Es wird ein alternatives Erklärungsmodell vorgeschlagen. Auf seiner Folie werden abschließend ungenutzte Potenziale existenzieller Sicherheit in den entwickelten Sozialstaaten unserer Zeit in den Blick genommen.
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