Erinnerung als Partizipation. Zum Zusammenhang von Kollektivgedächtnis und gesellschaftlicher Teilhabe
Schlagworte:
Kollektivgedächtnis, Erinnerung, DDR, Vertriebene, Umsiedler, Zwangsmigration, Qualitative Sozialforschung, Partizipation,Abstract
Der vorliegende Beitrag untersucht den Stellenwert von Erinnerungen im Zusammenhang mit biographischen Partizipationsmöglichkeiten und gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Am Beispiel der Erinnerungen von ehemaligen DDR-Bürger/-innen an die Zwangsmigration aus den ehemaligen Ostgebieten 1945 wird dargelegt, wie und warum Subjekte unter bestimmten historischen Bedingungen an gesellschaftlichen Prozessen partizipieren (können). Eine besondere Berücksichtigung erfährt dabei ihre soziale Praxis der Erinnerung. Anhand eines empirischen Beispiels werden Partizipationsmöglichkeiten und -hemmnisse dieser Bevölkerungsgruppe in ihren Auswirkungen auf die individuelle und kollektive Erinnerung an die sogenannte "Umsiedlung" verdeutlicht.
Literaturhinweise
Assmann, J., Assmann, A. 1988: Schrift, Tradition, Kultur. In W. Raible (Hg.), Zwischen Festtag und Alltag. Zehn Beiträge zum Thema „Mündlichkeit und Schriftlichkeit“. Tübingen: Narr, 25–50.
Bund der Vertriebenen 1950: Charta der deutschen Heimatvertriebenen. Online verfügbar unter http://www.bund-der-vertriebenen.de/charta-der-deutschen-heimatvertriebenen/charta-in-deutsch.html (letzter Abruf 02.01.2017).
Das Statistische Bundesamt 1958: Die deutschen Vertreibungsverluste. Bevölkerungsbilanzen für die deutschen Vertreibungsgebiete1939/50. Stuttgart: Kohlhammer.
Franzen, K. E. 2008: Der Diskurs als Ziel? Anmerkungen zur deutschen Erinnerungspolitik am Beispiel der Debatte um ein „Zentrum gegen Vertreibungen“ 1999-2005. In P. Haslinger, K. E. Franzen, M. Schulze Wessel (Hg.), Diskurse über Zwangsmigrationen in Zentraleuropa. Geschichtspolitik, Fachdebatten, literarisches und lokales Erinnern seit 1989. München: Oldenbourg, 1–29.
Gebhardt, M. 2015: Als die Soldaten kamen. Die Vergewaltigung deutscher Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs. München: Dt. Verl.-Anst.
Hahn, E., Hahn, H. H. 2006: Mythos „Vertreibung“. In H. Hein-Kircher, H. H. Hahn (Hg.), Politische Mythen im 19. und 20. Jahrhundert in Mittel- und Osteuropa. Marburg: Verlag Herder-Institut,167–188.
Hahn, E., Hahn, H. H. 2010: Die Vertreibung im deutschen Erinnern. Legenden, Mythos, Geschichte. Paderborn: Schöningh.
Halbwachs, M. 2006: Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen. Berlin: Suhrkamp.
König, C. 2014: Flüchtlinge und Vertriebene in der DDR-Aufbaugeneration. Sozial- und biographiegeschichtliche Studien. Leipzig: Leipziger Univ.-Verl.
Moller, S. 2003: Vielfache Vergangenheit. Öffentliche Erinnerungskulturen und Familienerinnerungen an die NS-Zeit in Ostdeutschland. Tübingen: Ed. Diskord.
Sabrow, M. 2010: Die DDR erinnern. In M. Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR. Lizenzausg. Bonn: Bundeszentrale für Politische Bildung (Schriftenreihe / Bundeszentrale für politische Bildung, Bd. 1116), 9–25.
Ther, P. 1999: Vertriebenenpolitik in der SBZ/DDR und in Polen 1945 bis 1950. In D. Hoffmann (Hg.), Geglückte Integration? Spezifika und Vergleichbarkeiten der Vertriebenen-Eingliederung in der SBZ/DDR. München: Oldenbourg, 137–159.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Beiträge im Verhandlungsband des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedinungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen