Privates Vorsorgeverhalten: Abgrenzungspraktik und Privileg der Mittelschichten?
Schlagworte:
Mittelschichten, Krise des Sozialstaates, VorsorgeverhaltenAbstract
Im folgenden Beitrag wird die Frage diskutiert, wie die Mittelschichten in Deutschland für ihren Ruhestand vorsorgen. Grundlage dieser Überlegungen ist die Annahme, dass sich die aktuelle Debatte um die Lage der Mittelschichten nur ausreichend verstehen lässt, wenn man auch den Zusammenhang von Mittelschichten und wohlfahrtsstaatlichem Wandel betrachtet. Dieser Wandel lässt sich exemplarisch anhand der deutschen Alterssicherung beobachten, bei der sich ein Paradigmenwechsel vom sorgenden zum aktivierenden Sozialstaat vollzieht.
In einer ersten Skizze werden Überlegungen zu den Absicherungspraxen und dem Vorsorgeverhalten der Mittelschichten präsentiert. Es wird die Frage verfolgt, ob die "Rentenkrise" als eine materielle und diskursive Abstiegsdrohung des Mittelstandes analysiert werden kann, im Zuge dessen die Alterssicherung zunehmend zu einem privaten Gut und einem Teil des Kampfes um Statuserhalt wird. Planungssicherheit und weitreichende Altersvorsorge würden dann ein neues Statussymbol und ein entscheidendes soziales Privileg von einzelnen Mittelschichtsangehörigen darstellen.
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