Aktuelle filmtheoretische Methoden zu Kinematographien der Vergemeinschaftung im Zeitalter der Einsamkeit
Abstract
Der Vortrag gibt einen Überblick über Fragestellung und Vorüberlegungen zu einem an der BTU Cottbus-Senftenberg angesiedelten Dissertationsvorhaben zur diskursanalytischen Untersuchung und Systematisierung zeitgenössischer Filmtheorien in Hinblick auf die von ihnen entwickelten Gemeinschaftskonzeptionen. Dabei wird davon ausgegangen, dass die „Frage der Gemeinschaft“ – etwa nach jenen Gemeinschaften der Rezeption, der Produktion und insbesondere der Gemeinschaft von filmischer und nicht-filmischer Erfahrung – zuletzt zu einem Hauptanliegen der Filmtheorie geworden ist. Zugleich lässt sich die Filmgeschichte als eine Geschichte von Inszenierungen und Narrationen ständiger Ent- und Vergemeinschaftungen erzählen. Lässt sich eine Methodologie der Gemeinschaftskonzeptionen solcher „Filmtheorien der Interdependenz“ entwickeln? Und wenn ja, lässt sie sich in Bezug auf kinematographische Einsamkeitsbilder und -erzählungen befragen? Enthalten jene Antworten auch implizite Aussagen über die Beschaffenheit der filmhervorbringenden ‚sozialen Realität‘?
Literaturhinweise
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