Prozessstrukturen illegalisierter Migration: Ein biographietheoretischer und figurationssoziologischer Zugang
Schlagworte:
Biographieforschung, Figurationssoziologie, narratives Interview, Migration, Flucht, GrenzräumeAbstract
In diesem Beitrag werden wir verdeutlichen, inwiefern ein biographietheoretischer und figurationssoziologischer Zugang für das Verstehen und Erklären von (illegalisierten) Migrationsverläufen einen Gewinn darstellen kann. Das vorgestellte empirische Material entstand im Rahmen unseres DFG-Forschungsprojektes zur "sozialen Konstruktion von Grenzgebieten“, das wir im Grenzraum um die spanischen Exklaven Melilla und Ceuta in Nordafrika durchführen. In unserem Beitrag konzentrieren wir uns auf die Erfahrungen und Perspektiven von Migrierenden, die die Grenze nach Spanien nicht auf „legale“ Weise überqueren konnten. Auf der Grundlage eines kontrastiven Vergleichs von drei sehr divergenten Migrationsverläufen von Menschen aus unterschiedlichen geographischen Regionen und gesellschaftlichen Kontexten (Syrien, Mauretanien und Kamerun) werden wir Prozessstrukturen illegalisierter Migration diskutieren und dabei auf die Bedeutung von sich wandelnden Zugehörigkeiten, Figurationen und Diskursen sowie Selbstpräsentationen eingehen.Literaturhinweise
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Veröffentlicht
2017-04-24
Ausgabe
Rubrik
Sektion Migration und ethnische Minderheiten: Asyl, Flucht und Migration im Einflussbereich der EU
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