Vor allem Glück gehabt? Wissenschaftskarriere, Nachwuchsförderung und die Semantik „Glück" an Universitäten"

Autor/innen

  • Caroline Richter Ruhr-Universität Bochum

Schlagworte:

Glück, Risiko, wissenschaftliche Laufbahn, wissenschaftlicher Nachwuchs

Abstract

Die wissenschaftliche Laufbahn mit der Professur als ihrem idealtypischen Endpunkt wird schon seit Langem als Berufsbiografie mit ausgeprägten Risiken und hoher Ungewissheit charakterisiert und diskutiert (Weber 1921; Krais 2000; Reuter et al. 2016). Vor diesem Hintergrund befasste sich das organisationssoziologische Forschungsprojekt „Organisation von Vertrauen“, Teilprojekt des Verbundes „Vertrauen und Wissenschaftlicher Nachwuchs (VWiN)“, anhand problemzentrierter Interviews mit den strukturellen Bedingungen dieser beruflichen Laufbahn und den individuellen Erlebnissen und Deutungen von Aspirant/-innen, die diesen Weg beschreiten, wie auch von Professor/-innen, die im Zuge der akademischen Selbstverwaltung für die Selektion verantwortlich sind. Bei der Auswertung der Interviews überraschte die Häufigkeit, mit der die Interviewten in der Darstellung ihrer Biografien den Begriff „Glück“ verwendeten und damit eine spezifische individuelle Zurechnung von Erfolg zum Ausdruck brachten.

Warum verweisen die Akteure bezogen auf ihre berufliche Laufbahn so häufig auf Glück? Die Untersuchung von Glück als Topos in Berufsbiografien von Nachwuchswissenschaftler/-innen ermöglicht es, die feldspezifischen Selbstentwürfe als Spiegel und Ergebnis strukturierender Einflüsse durch Verwaltung in wissenschaftlichen Laufbahnen zu analysieren. 

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Veröffentlicht

2017-09-23

Ausgabe

Rubrik

Ad-Hoc: Verwaltete Biografien