Im Auge des Betrachters? Eine dyadische Untersuchung der ‚Intergenerational Stake Hypothese‘ und Implikationen für die Forschungspraxis

Autor/innen

Schlagwörter:

Dyadische Analysen, Survey Methodology, Intergenerationale Beziehungen, Emotionale Nähe, Eltern-Kind Beziehung

Abstract

Die Feststellung, dass Menschen eine gemeinsame Beziehung unterschiedlich sehen, ist nicht überraschend. Ein familiensoziologisches Beispiel hierfür ist die Tatsache, dass Eltern im Durchschnitt die Beziehung zu ihren erwachsenen Kindern positiver einschätzen als umgekehrt. Darauf aufbauend liegt nahe, dass es in empirischen Analysen einen Unterschied machen könnte, ob man die Eltern oder ihre Kinder befragt. In unserem Beitrag untersuchen wir deshalb, ob ein Wechsel der Perspektive zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Wir nutzen Daten von mehr als 4.500 Eltern und ihren erwachsenen Kindern des Beziehungs- und Familienpanels pairfam. Tatsächlich finden sich zwar Mittelwertunterschiede, jedoch sind die Ergebnisse der multivariaten Analysen, in welche beide Perspektiven separat eingingen, beinahe identisch. Weiterhin lässt sich kein Hinweis dafür finden, dass die Erklärungskraft der Modelle durch den gleichzeitigen Einbezug beider Perspektiven merklich erhöht wird. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die Verwendung nur einer Perspektive nicht per se zu verzerrten Ergebnissen führen muss.

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Veröffentlicht

2017-07-19

Ausgabe

Rubrik

Ad-Hoc: Dyadische Datenanalyse – Methodische Grundlagen und empirische Anwendungsfelder