Zurück zur klassischen Moderne. Europa im Spiegel russischer Neokonservativer

Autor/innen

  • Katharina Bluhm Freie Universität Berlin Osteuropa-Institut und Institut für Soziologie

Schlagwörter:

Konservatismus, Russland, neue europäische Rechte

Abstract

In der gegenwärtigen Auseinandersetzung um die globale Ordnung gewinnt ein neuer aktivischer Konservatismus an Konturen, zu dem russische konzeptive Ideologen einen relevanten Beitrag leisten. Er formuliert die Kritik am Neoliberalismus als Souveränitätsverlust und als Scheitern einer postmodernen „New Left“, der die abstrakte Freiheit und Gleichheit der Individuen wichtiger als soziale Fragen und Mehrheitsinteressen sind. Das konservative Schlüsselkonzept der Tradition wird eine imaginierte klassische Moderne, zu der man zwar nicht einfach zurückkehren kann, die aber als Maßstab der Kritik dient. Russland und Europa fungieren dabei metaphorisch gesprochen als zwei Spiegel. Während den russischen Konservativen ihr Bild von Europa und dem „Westen“ (einmal mehr) zum Entwurf einer russischen Alternative dient, bildet umgekehrt das Russlandbild der europäischen Rechten einen wesentlichen Bestandteil ihres Gegenentwurfes eines Europas ohne Europäische Union.

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Veröffentlicht

2017-08-15

Ausgabe

Rubrik

Plenum 1 - Offene Gesellschaften und ihre Feinde