Verunsichert von Anfang an? Überlegungen und Ergebnisse zur intergenerationalen Transmission subjektiver Arbeitsplatzunsicherheit

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Schlagwörter:

Soziale Indikatoren, Lebensverlaufsperspektive, subjektive Arbeitsplatzunsicherheit, Sozialisation

Abstract

Die prägende Wirkung der Eltern auf die Lebenschancen ihrer Kinder – und damit die Reproduktion sozialer Ungleichheit über Generationen – erweist sich als äußerst persistent und ist damit nach wie vor ein zentrales Thema der Soziologie. Während sich die bisherige ungleichheitssoziologische Forschung vor allem der intergenerationalen Weitergabe von objektiven Dimensionen wie Einkommen, Bildung und Beruf konzentriert, widmet sich der vorliegende Beitrag der intergenerationalen Transmission einer subjektiven Dimension sozialer Ungleichheit, nämlich der intergenerationalen Transmission subjektiver Arbeitsplatzunsicherheit. Es wird untersucht, ob und wie die individuelle Verunsicherung im Lebensverlauf mit den Arbeitsplatzsorgen der Eltern zusammenhängt. Die Ergebnisse der Analysen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels zeigen, dass es eine solche intergenerationale Transmission subjektiver Arbeitsplatzunsicherheit gibt. Kinder aus verunsicherten Elternhäusern sind sowohl in ihrer Jugendphase pessimistischer, wenn es um die Einschätzung einer zünftigen Arbeitslosigkeit geht, und machen sich auch im frühen Erwerbsleben häufiger Sorgen um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Diese intergenerationale Ähnlichkeit lässt sich auf innerfamiliale Sozialisationsprozesse in der Jugendphase zurückführen und hat das Potenzial zu einem besseren Verständnis der Reproduktion sozialer Ungleichheit über Generationen beizutragen.

Autor/innen-Biografie

  • Christiane Lübke, Universität Duisburg-Essen
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für empirische Sozialstrukturanalyse an der Universität Duisburg-Essen

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Veröffentlicht

2017-06-06

Ausgabe

Rubrik

Sektion Soziale Indikatoren: Geschlossene Gesellschaft?