Die retrospektive Erfindung der DDR-Gesellschaft im Spielfilm – Integrationsangebote für Ostdeutsche unter westdeutscher Diskurshegemonie
Schlagwörter:
Filmanalyse, Visuelle Soziologie, MediensoziologieAbstract
25 Jahre nach der deutsch-deutschen Vereinigung konstatiert die Bundeszentrale für politische Bildung eine ‚Bildungslücke DDR‘. Vor diesem Hintergrund haben Filme über die DDR-Geschichte unterschiedliche gesellschaftliche Funktionen: Sie vermitteln für die jüngeren Generationen Wissen über das Leben in der DDR. Für die älteren in der DDR aufgewachsenen Generationen lassen sich die in Ost- und Westdeutschland, aber auch international erfolgreichen Filme als Integrationsangebote verstehen. Zugleich fungieren die Filme als eine „Form der Anerkennung von Zugehörigkeit im vereinten Deutschland“ – sie zeigen einen „gelungen virtuellen Integrationsprozess“, der jedoch in sich widersprüchlich und prekär ist. Diese Widersprüchlichkeit resultiert u. a. daraus, dass die bundesdeutsche Erinnerungskultur zur DDR-Vergangenheit unter westlicher Deutungsmacht steht. Welches Wissen über die DDR und welche Identitäts- und Integrationsangebote für Ostdeutsche formulieren aktuelle, populäre Spielfilme? Und wer wird aus der neuen gesamtbundesdeutschen Gesellschaft ausgeschlossen? Diese Fragen werden mit Hilfe einer selbst entwickelten diskursanalytisch orientierten wissenssoziologischen Filmanalyse exemplarisch anhand des Spielfilms über die DDR, „Goodbye, Lenin!“, untersucht.
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