Dynamiken der Grenzziehung und -auflösung im Tourismus 2.0. Bewertungen als Produzenten hybrider Erfahrungsräume
Schlagwörter:
Tourismus 2.0, Soziologie der Bewertung, Airbnb, Digitalisierung, soziotechnische Arrangements, Online-Bewertungen, Infrastruktur,Abstract
Als Teilprojekt der DFG-geförderten Forschergruppe „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“ widmet sich „Tourismus 2.0- Zwischen medialer Vermittlung und digitaler Entnetzung“ dem Einfluss digitaler Medien auf Tourismus. Im Fokus stehen touristische Internet-Plattformen, da sie hybride Erfahrungsräume entstehen lassen, die sich nicht auf die klassische on-/offline-Unterscheidung reduzieren lassen. Durch ihr Potential, den Zugang zu diesen Erfahrungsräumen aktiv zu ermöglichen oder zu verhindern, können diese Plattformen als mediale Aktanten begriffen werden. Die Frage nach verschiedenen Öffnungs- und Schließungsdynamiken lässt sich eindrücklich am Beispiel von Airbnb, der populärsten Vermittlungsplattform privater Unterkünfte, aufzeigen.
Dort verfügen User*innen durch reziproke Bewertungen über die Möglichkeit, Kontrollmechanismen einzusetzen – als Instrument zur Belohnung von positiven Erfahrungen oder Sanktionierung unerwünschter Erlebnisse. Aber die zugrunde liegende technische Infrastruktur, ihre einzelnen Komponenten und Designs, sind keineswegs neutral, sondern in hohem Maße strukturierend handelnd. Bewertungspraktiken und -systeme werden folglich als sich wechselseitig beeinflussende Elemente einer Bewertungskultur verstanden, da die Infrastruktur das Etablieren bestimmter fördert, diese Praktiken aber wiederum auf die ständige Anpassung des Systems rückwirken.
Mithilfe empirischen Materials, gewonnen durch einen Methodenmix aus Website-Analyse, (N)Ethnografie und Interviews mit User und Userinnen, können die komplexen Verflechtungen zwischen Technologien und Praktiken veranschaulicht werden und somit gängige Grenzziehungen zwischen Online und Offline in Frage gestellt werden.
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