Vom Schrumpfen zur Integration? Thüringens Willkommenskultur und die sozialräumliche Integration von Flüchtlingen in Gera

Autor/innen

  • Franziska Werner Wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung Fakultät für Architektur und Urbanistik Bauhaus-Universität Weimar Belvederer Allee 4 99423 Weimar
  • Anna Marie Steigemann Dr. phil. Anna Steigemann Senior Researcher Habitat Unit | Chair of International Urbanism and Design Institute for Architecture | Office A 53 Technische Universtät Berlin Strasse des 17. Juni 152 | 10623 Berlin T +49–30–314–21908 F +49–30–314–21907

Schlagwörter:

Flüchtlinge, Versorgung, Stadt, Rassismus

Abstract

Das Paradigma der schrumpfenden Stadt hat in Thüringen wie in allen ostdeutschen Bundesländern die Vorstellung von der Entwicklung der Stadt geprägt und dazu geführt, dass der demographische Wandel als entscheidender Faktor angesehen wird. Konsequenterweise ist dieser Prozess von zum Teil stark rückgebauten Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen geprägt.

Seit der Regierungsübernahme durch die rot-rot-grüne Koalition im Jahr 2014 wird durch die Propagierung einer »Willkommenskultur« als einer auf Integration setzenden Migrationspolitik ein anderes, leitendes Narrativ eingeführt. Die Flüchtlingsaufnahme wird dabei als Chance für die lokale Entwicklung verstanden, beispielsweise als Kompensation eines weiteren Schrumpfungsprozesses und wachsenden Fachkräftemangels. Dies trifft in den Kommunen jedoch auf ein geteiltes Echo, sodass sich intensive Diskussionen über die Aufnahme und den Umgang mit Geflüchteten vor Ort finden lassen.

In dem vorgeschlagenen Beitrag stellen die Autorinnen der Bauhaus-Universität Weimar ihre Forschungen aus dem Projekt »Willkommensstädte« sowie dem Projekt »Migration statt Schrumpfung« vor. Dabei wird anhand des Fallbeispiels der Stadt Gera aufgezeigt, inwieweit und in welcher Ausgestaltung sich einerseits Formen sozial-räumlicher Integration entwickeln und andererseits, was dieser jedoch in dem von Schrumpfung geprägten ostdeutschen Kontext entgegensteht.

Gera als drittgrößte Stadt Thüringens ist dabei zwar keine Ausnahme und hatte bis vor wenigen Jahren kaum Erfahrungen mit (internationaler) Migration. Vor diesem Hintergrund werden die Möglichkeiten und Herausforderungen im Alltag von Geflüchteten dargestellt und somit Ansätze eines neuen Integrationsprozesses aufgezeigt. Dies umfasst die Betrachtung der darin beteiligten zivilgesellschaftlichen wie formal-administrativen Ebenen und Akteure. Nicht zuletzt wird die Beziehung zwischen Landes- und kommunaler Ebene in Bezug auf diesen Paradigmenwechsel beleuchtet.

Der Beitrag beruht auf Interviews mit Geflüchteten sowie ehren- und hauptamtlichen Menschen aus den Bereichen der Versorgung und Integration. Durch teilnehmende Beobachtungen in verschiedenen Alltagsorten der Geflüchteten wird zudem ein Einblick in die Problemfelder aber auch Spielräume innerhalb Geras in Bezug auf die sozialräumliche Integration von Geflüchteten gegeben.

Autor/innen-Biografien

  • Franziska Werner, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung Fakultät für Architektur und Urbanistik Bauhaus-Universität Weimar Belvederer Allee 4 99423 Weimar
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin
    Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung

  • Anna Marie Steigemann, Dr. phil. Anna Steigemann Senior Researcher Habitat Unit | Chair of International Urbanism and Design Institute for Architecture | Office A 53 Technische Universtät Berlin Strasse des 17. Juni 152 | 10623 Berlin T +49–30–314–21908 F +49–30–314–21907

    Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Senior Researcher
    Habitat Unit, Chair of International Urbanism and Design

    Institute for Architecture 

    Technische Universtät Berlin

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Veröffentlicht

2017-09-18

Ausgabe

Rubrik

Sektion Stadt- und Regionalsoziologie: Sozial-räumliche Integration von Flüchtlingen