„Das Digitale“ und sein Modus operandi – Bewertungen (un)erbetener Be(ob)achtung
Schlagwörter:
Rechtfertigungsordnungen, Ökonomie der Aufmerksamkeit, Internet, Surveillance, JugendlicheAbstract
Bewertung muss nicht wie bei Online-Bewertungsportalen explizit zum digitalen Inhalt werden, um im Digitalen relevant zu sein. Vielmehr ist Bewertung gleichzeitig elementare Grundlage wie Motor des Web 2.0, denn dieses speist sich aus einer „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ (Franck). Mit der „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ konfligiert allerdings der Schutz der Privatheit, der ebenfalls von vielen Internetnutzer/-innen hochgehalten wird. Dieses Spannungsverhältnis spitzt sich zu, wenn digitale Inhalte aktiv mitgestaltet werden. Insofern fließen in die Nutzung digitaler Angebote nolens volens Bewertungen von erbetener Beachtung und unerbetener Beobachtung ein. An dieser Stelle setzt unser Forschungsprojekt, „Un-/Erbetene Beobachtung: Die Überwachungsgesellschaft und das soziale Feld der Medien“ an, das am SFB 1187 „Medien der Kooperation“ angesiedelt ist. Mit der Präsentation dieses Projekts wollen wir ein qualitatives Forschungsprogramm vorstellen, mit dem wir versuchen, Konzepte einer „Soziologie der Bewertung“, genauer: die „Soziologie der kritischen Urteilskraft“ nach Luc Boltanski und Laurent Thévenot, für „das Digitale“ und seine konstitutiven Fragen der Beobachtbarkeit produktiv zu nutzen. Erste Interviewanalysen sollen die Fruchtbarkeit dieses Blicks auf die Rechtfertigungen angemessener erbetener bzw. unerbetener Beobachtung seitens Jugendlicher und junger Erwachsener verdeutlichen.Downloads
Veröffentlicht
2017-09-15
Ausgabe
Rubrik
Ad-Hoc: Grenzen der Bewertung. Angleichungs-, Konflikt- und Absonderungsdynamiken in Zeiten der Digitalisierung
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