Von der Kommodifizierung zur Refeudalisierung? Wertschöpfung in der Bioökonomie

Authors

  • Veit Braun LMU München

Keywords:

Bioökonomie, Kommodifizierung, Refeudalisierung

Abstract

Der Idee der Bioökonomie liegt ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel von endlichen Energieträgern und Industriegütern hin zu erneuerbaren Rohstoffen und wissenschaftlichem Wissen zugrunde. Das Problem der Knappheit, das der wirtschaftlichen Entwicklung langfristig Grenzen setzt, soll durch prinzipiell unerschöpfliche Ressourcen beseitigt, das der Konkurrenz durch billige Arbeit in Schwellen- und Entwicklungsländer durch spezialisiertes Wissen gelöst werden.

In Anlehnung an die These von Kean Birch und David Tyfield, dass die Bioökonomie weniger auf einer Kommodifizierung von Gütern, sondern vielmehr auf einer „Refeudalisierung“ (Sighard Neckel) zielt, wollen wir an aktuellen Entwicklungen im Saatgutsektor – Nachbaugebühren, Hybridzüchtung und Patente auf Pflanzen – zeigen, auf welche Art und Weise Akteure versuchen, Biologie auf Markt oder an ihm vorbei zu Geld zu machen. Dabei zeichnet sich ein gemischtes Bild der Sozialformen der Bioökonomie.

Author Biography

  • Veit Braun, LMU München
    Institut für Soziologie, wissenschaftlicher Mitarbeiter

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Published

2017-08-07

Issue

Section

Sektion Land- und Agrarsoziologie: Bioökonomie. Grenzen des Wachstums oder Füllhorn Natur?