Methodenpluralität als Perspektiven-Pluralität: Methodologische Grenzziehungen im Bereich der Transnationalen Migrationsforschung
Keywords:
Migration, Transnationalisierung, Methodologie, Mixed MethodsAbstract
Innerhalb der transnationalen Migrationsforschung ist in jüngere Zeit eine Debatte um methodologische Ansätze und Prinzipien entstanden, die den Herausforderungen grenzübergreifender Fragestellungen gerecht werden können. Ausgehend von der Kritik am methodologischen Nationalismus werden insbesondere die Frage nationaler Grenzen und damit die Unterscheidung interner und internationaler Migration, der essentialisierende Charakter ethnischer Zugschreibungen (‚ethnic lens‘) und die Möglichkeiten grenzübergreifender Datenerhebung jenseits des nationalen Containers diskutiert. Dabei ist auch eine Debatte um den Einsatz neuer und die Anpassung älterer Methoden entstanden.
Transnationale Forschungen nutzten dabei oftmals vielfältige Methoden, auch innerhalb eines Forschungsprojektes oder -programms. Hierzu gehören, wenngleich noch selten, (quan/qual) mixed method designs. Eine methodologische und vor allem dezidiert epistemologische Reflektion der genutzten methodischen Ansätzen und Forschungsstrategien existiert dagegen kaum. Wo aber liegen die Grenzen, wechselseitigen Befruchtungen aber auch notwendige Grenzziehungen der einzelnen Methoden für die transnationale Migrationsforschung, welchem Paradigma folgen die jeweiligen Strategien, wo lassen sie sich zusammenführen, wo schließen sie sich gegenseitig aus?
Zur Diskussion dieser Fragen werden in diesem Beitrag zwei Forschungsstrategien in den Blick genommen, nämlich ›mixed methods design‹ und ›multisited research‹. Beide Strategien finden aktuell zunehmend Anwendung innerhalb der transnationalen Migrationsforschung. Genutzt werden sie insbesondere zur internen oder externen Validierung. In diesem Beitrag sollen beide Strategien allerdings als Elemente einer pluri-lokalen und pluri-methodischen Erforschung pluraler Perspektiven vorgeschlagen werden. Dies schließt an ein Verständnis von Triangulation im Sinne multiperspektivischen Forschens zum Ausloten verschiedener Dimensionen und Aspekte eines Phänomens an. Ein solcher Ansatz macht es außerdem notwendig das nunmehr klassische Plädoyer der ›investigator triangulation‹ aufzugreifen, das hier über methodologische und national-staatliche Grenzen hinweg gedacht werden muss. Vor dem Hintergrund dieser Perspektive werden hier verschiedene transnationale Studien in den Blick genommen, Potentiale aufgezeigt und Herausforderungen thematisiert.
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