Surveyforschung als sozialer Prozess: Koordination, Kooperation und Datenqualität
Schlagwörter:
Umfrageforschung, Total Survey Error, SurveymethodologieAbstract
In diesem Beitrag wird die Praxis sozialwissenschaftlicher Umfrageforschung überblicksartig als sozialer Prozess der Kooperation und Koordination unterschiedlicher Akteure präsentiert und in soziologischer Hinsicht reflektiert. Der Beitrag ist dabei so angelegt, dass er einen Einblick über die Einbettung der einzelnen Forschungsschritte in soziale Kontexte gewährt und auf diese Weise Anknüpfungspunkte für die soziologische Erforschung des Datenerhebungsprozesses bietet. Ein solcher Anknüpfungspunkt besteht darin, großangelegte Bevölkerungsumfragen als sozialen Prozess zu verstehen, der sowohl eine (sozial-)räumliche als auch zeitliche Dimension aufweist (vgl. Bachleitner et al. 2010). Als Grundlage der Darstellung dient der Projektzyklus bei der praktischen Umsetzung sozialwissenschaftlicher Surveys, von der inhaltlichen Konzeption bis hin zur Aufbereitung der Daten. Als Beispiel wird der European Social Survey (ESS), eine großangelegte, europaweite, sozialwissenschaftliche Dateninfrastruktureinrichtung herangezogen. Systematisch werden die einzelnen Schritte der Umfragepraxis anhand des Konzeptes des Total Survey Errors (TSE; Groves, Lyberg 2010) thematisiert und darauf reflektiert, inwiefern die Qualität der finalen Daten von den sozialen Prozessen abhängt, die zur Entstehung der Daten notwendig sind. Durch diese Betrachtung kommt in den Blick, dass Surveyforschung auf die Kooperation unterschiedlichster Akteure angewiesen ist und unterschiedlicher Formen der Koordination bedarf. Kooperation und Koordination sind gleichzeitig Grundthemen der Soziologie, zu denen die Disziplin vielfältige theoretische Erklärungsansätze entwickelt hat.Downloads
Veröffentlicht
2017-09-24
Ausgabe
Rubrik
Ad-Hoc: Surveyforschung, quo vadis? Geschlossene Surveyforschung, offene Fragen
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