Die analytische Herausforderung mobiler Familien- und Lebensgeschichten von Flüchtlingen in Amman (Jordanien)
Schlagworte:
Sozialkonstruktivistische Biographieforschung, Flucht und Migration, Naher Osten, Biographische Fallrekonstruktion, Biographisch-narrative InterviewsAbstract
Auf Basis von biographischen Interviews in Amman (Jordanien) wird im Beitrag diskutiert, wie familien- und lebensgeschichtliche Verläufe in Jordanien erheblich durch die Verwebung von ‚Fluchtmigrationen‘ und ‚weiteren Migrationen‘ strukturiert sein können. Ich stelle zwei Typen der Thematisierung von Fluchtmigration und weiteren Migrationen in Selbstpräsentationen vor: Einen Typ, bei dem das Flüchtlingsdasein zentral erscheint und Migrationserlebnisse in den Hintergrund treten, und einen Typ, bei dem familiale und eigenerlebte Migrationen die Fremdzuschreibung als Flüchtling überdecken oder zur Abwehr dieser Zuschreibung führen. Die dahinterliegenden Prozesse zeigen die Relevanz familialer Tradierung, der Weitergabe von (traumatisierenden) Fluchterfahrungen und der Zugehörigkeit zu bestimmten ethnischen oder religiösen Gruppierungen.
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