1968 – 2018. Zu einer politischen Soziologie des Zeitempfindens

Autor/innen

  • Frank Nullmeier Universität Bremen

Schlagworte:

Zeit Bewegung

Abstract

„Unter dem Pflaster liegt der Strand“ war eine Parole der Situationistischen Internationale, des Mai 1968 in Frankreich sowie der Titel einer deutschsprachigen anarchistischen Kulturzeitschrift in den 1970er- und 1980er-Jahren. Er steht für ein Zeitempfinden des Aufbruchs, wie es für einen Teil derjenigen Bewegungen prägend war, die mit dem Kürzel „1968“ verbunden sind. Der Beitrag zielt nicht auf eine historische Aufarbeitung zum 50-jährigen Gedenken, sondern ist ein Versuch einer politischen Soziologie des Zeitempfindens. Im Zentrum steht die Gegenüberstellung des Zeitempfindens „1968“ mit einem ebenso stilisierten Zeitempfinden linksliberaler bundesrepublikanischer Mittelschichten im Jahre 2018. Der Begriff „Zeitempfinden“ wird verwendet, um das Zusammentreffen von kognitiven, evaluativen und emotionalen Elementen in der politisch-sozialen Deutung ihrer zeitlichen Position durch einzlene Teilöffentlichkeiten bezeichnen zu können und nicht mit dem philosophischen Terminus des Zeitbewusstseins oder psychologischen Kategorien des Zeitgefühls beziehungsweise der Zeitwahrnehmung verwechselt oder gleichgesetzt zu werden.

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Veröffentlicht

2019-09-09

Zitationsvorschlag

[1]
Nullmeier, F. 2019. 1968 – 2018. Zu einer politischen Soziologie des Zeitempfindens. Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen. Verhandlungen des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Göttingen 2018. 39, (Sep. 2019).

Ausgabe

Rubrik

Ad-Hoc: Die Macht der Ohnmacht: Zur Soziologie des politischen Attentismus