Hybride Arbeit auf dem Kulturarbeitsmarkt
Dimensionen einer neuen Spielart flexibler Arbeit
Schlagworte:
hybride Arbeit, Erwerbsverlauf, Kulturarbeitsmarkt KreativarbeitAbstract
Der Beitrag beschäftigt sich mit einer neuen Spielart flexibler Erwerbstätigkeit: mit hybriden Arbeitsverhältnissen. Darunter ist die sequenzielle bzw. synchrone Verbindung von abhängiger und selbstständiger Arbeit zu verstehen. Sie signalisiert eine voranschreitende Auflösung der Dichotomie von abhängiger und selbständiger Erwerbsarbeit und nicht zuletzt auch die weitere Dezentrierung des institutionalisierten Lebensverlaufs. Schrittmacher dieser Entwicklung ist der Dienstleistungsbereich. Dort sind hybride Arbeitsverhältnisse vorrangig in den professionell gering regulierten Branchen verbreitet. Es handelt sich jedoch um ein noch wenig erforschtes Phänomen der Arbeitswelt 4.0. Ziel ist das Phänomen hybride Arbeit in einem Annäherungsversuch systematisch zu ordnen und anhand von drei Dimensionen eine tentative Suchheuristik für diese neue Spielart von flexibler Erwerbstätigkeit vorzuschlagen und dabei die Verschränkung von Arbeitsmarkt und Erwerbsverläufen im Blick zu haben. Exemplarisch herangezogen wird der Kulturarbeitsmarkt. Die These lautet, dass hybride Arbeitsverhältnisse auf dem Kulturarbeitsmarkt einen (neuen) Baustein von diskontinuierlichen Erwerbsverläufen bilden, die sich in einer spezifischen Form von Portfoliokarrieren, d.h. als Abfolge von Projektarbeit im Spannungsfeld von abhängiger und selbstständiger Erwerbsarbeit entfalten. Argumentiert wird, dass diese hybriden Erwerbskarrieren a) eine Folge von marktorientierten Flexibilisierungsprozessen sind, b) Teil einer Strategie der Diversifizierung des Erwerbsportfolios und c) einen subjektiven Versuch darstellen, Berufs- und Lebenskonzepte mit Arbeitsmarktrealitäten zu synchronisieren, um der aus subjektiver Sicht 'eigentlichen Arbeit' nachgehen zu können.
Downloads
Veröffentlicht
Zitationsvorschlag
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Beiträge im Verhandlungsband des 39. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedinungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen