Twitch-Clips

Communities als Ko-Produzenten und Rezipienten von Livestream Content

Autor/innen

  • Felix Krell Zeppelin Universität gemeinnützige GmbH

Schlagworte:

Livestreaming, Twitch, Produsage, Partizipation, Ko-Orientierung

Abstract

Twitch-Clips können als kompakte Vertreter des audiovisuellen Livestreaming-Formats verstanden werden, das sich aktuell – besonders auch durch pandemiebedingte Digitalisierungsschübe – auf dem Weg in den Mainstream befindet. Eigenschaften wie interaktive und produktive Ko-Orientierung, Authentizität, visuelle Publikums-Repräsentation und Open-Endedness gewinnen zunehmend Einzug in die Medienwelt. Sowohl für den Medien- als auch beim Publikumswandel repräsentieren Twitch-Clips einen signifikanten Entwicklungsschritt in Richtung interaktiver Rezeption und Publikumsrepräsentation, da Zuschauer*Innen erstmals in Echtzeit an der Entstehung von Medieninhalten kollektiv mitwirken und sich dabei Grenzen zwischen Medienpersönlichkeiten und ihren Publika auflösen.

Clip-Kulturen lassen sich in diesem Kontext ganz wörtlich verstehen, da Clips selbst zu Live-on-Tape Aufnahmen von konkreten, in Videoformat verewigten sozialen Interaktionen werden. Audiovisuelle Medien entwickeln sich zu Trägern von öffentlichem, interaktionalem Gehalt und damit zu eigenen Kommunikationsarenen, die stets alle Teilnehmer*Innen und deren Bezugsobjekte visuell repräsentieren. In diesem Zusammenhang stehen sowohl die Filmsoziologie als auch die Medien- und Kommunikationssoziologie auch zukünftig vor der Aufgabe intensiver Zusammenarbeit, da durch den Wandel audiovisueller Online-Medien auch deren Forschungsgebiete zunehmend miteinander verschmelzen.

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Veröffentlicht

2021-06-07

Ausgabe

Rubrik

Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie: Soziale und ästhetische Spannungen in audiovisuellen Clipkulturen. Zum Wandel des Filmischen im Zeitalter der Digitalisierung