Zwischen Reproduktion und Transformation

Politisch-ökonomische Krisen in historisch-soziologischer Perspektive

Autor/innen

  • Joris Steg Bergische Universität Wuppertal

Schlagworte:

Krise, Transformation, Kapitalismus, Demokratie, Corona

Abstract

Der Artikel befasst sich mit den Auswirkungen von Krisen auf die politisch-ökonomische Ordnung moderner kapitalistischer Gesellschaften, präziser auf das Verhältnis zwischen Demokratie und Kapitalismus sowie die Rolle des Interventionsstaates. Konkret wird herausgearbeitet , inwieweit und aufgrund welcher Faktoren Krisen transformativ wirken und das historisch-spezifische Arrangement zwischen Demokratie und Kapitalismus umordnen – bzw. aufzuzeigen, wann und warum eine Krise die politisch-ökonomische Ordnung reproduziert. Dazu werden in einem Vergleich die Großen Krisen des Kapitalismus – die Great Depression 1929ff., die Stagflationskrise 1973ff. sowie die Finanz- und Wirtschaftskrise 2007ff. – in ihren Ursachen, ihrem Verlauf und ihren Folgewirkungen betrachtet. Darüber hinaus wird ein Versuch unternommen, die politisch-ökonomischen Folgen der Corona-Krise einzuordnen und zu bewerten. Krisen, so die grundsätzliche These, bewegen sich als dialektische Doppelinstanz zwischen Reproduktion und Transformation. Während die Great Depression und die Stagflationskrise politisch-ökonomische Transformationskrisen waren, was sich in den paradigmatischen wirtschaftspolitischen Umordnungen hin zum Keynesianismus bzw. Neoliberalismus ausdrückt, war die Finanz- und Wirtschaftskrise 2007ff. keine Transformationskrise. Auch die Corona-Krise wird, so die ausblickende These, wahrscheinlich nicht zu einer substanziellen Umordnung des Verhältnisses zwischen Demokratie und Kapitalismus führen.

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Veröffentlicht

2021-09-03

Ausgabe

Rubrik

Sektion Wirtschaftssoziologie: Aktuelle wirtschaftssoziologische Forschung