Vielfalt als Herausforderung organisationaler Einheit?
Konflikte um die Repräsentation von Migration
Schlagworte:
Migration, Gewerkschaft, Organisationen, Repräsentation, Partizipation, DiversityAbstract
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) gründete sich 2001 in einem Fusionsprozess von fünf Einzelgewerkschaften (DPG; DAG; ÖTV; IG Medien; Handel, Banken, Versicherungen). Diese Fusion mündete in eine komplexe Organisationsstruktur mit einer räumlichen Gliederung in 13 Fachbereiche, welche innerorganisational kontinuierlich auf dem Prüfstand steht: In der Organisation soll künftig Komplexität reduziert werden. Maßnahmen wie die zusätzliche Einführung von Migrationsquoten werden aus dieser Perspektive als unnötig und problematisch angesehen. Gleichzeitig besteht eine drängender werdende innerorganisationale Notwendigkeit, demografischen Entwicklungen z.B. im Hinblick auf migrationsbezogene Diversität und der Vertretung von Interessen von Migrant*innen gerecht zu werden. Drängender wird dies zudem aufgrund von Forderungen interner Akteur*innen wie der Personengruppe der Migrant*innen und der Migrationsausschüsse nach einer Migrationsquote. Zudem ist eine differenzaffine, anti-rassistischen und teilhabeorientierte Positionierung ein wichtiger Aspekt der ver.di-Organisationsidentität. Insofern – so unsere These – werden die Forderung nach Komplexitätsreduktion und Einheit und die Forderung nach mehr Vielfalt innerorganisational als gegensätzlich dargestellt und produzieren ein Spannungsverhältnis, das derzeit auch blockierende Effekte auf die weitere Öffnung gegenüber migrationsbezogener Diversität erzeugt.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Beiträge im Verhandlungsband des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedinungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen