Ist Anonymisierung Fälschung?

Ein Kommentar zu Stefan Kühl

Autor/innen

  • Steffen M. Kühnel
  • Stefanie Eifler

Schlagworte:

Anonymisierung, Replik, empirische Sozialforschung, Dilemma

Abstract

Gibt es Situationen, in denen ein Forscher Daten fälschen darf oder sogar fälschen sollte? Stefan Kühl scheint das zu meinen, wenn er seinen Beitrag »Zwischen Präzision und Anonymisierung. Wie weit muss man bei der Verfälschung wissenschaftlicher Daten gehen?«, erschienen in der SOZIOLOGIE, mit dem Satz beginnt: »Ich habe in meinen wissenschaftlichen Arbeiten Daten verfälscht.« (Kühl 2020: 62) Natürlich weiß er als verbeamteter Hochschullehrer, dass dies eine gefährliche Aussage ist, die – wenn sie zuträfe – im schlimmsten Fall mit dem Verlust seiner Professur geahndet werden könnte. Tatsächlich will er mit dieser provozierenden Aussage auf ein Dilemma der empirischen Sozialforschung zwischen dem Fälschungsverbot von Daten und dem Anonymisierungsgebot hinweisen.

Literaturhinweise

Ethik-Kommission 2017: Ethik-Kodex der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) und des Berufsverbandes Deutscher Soziologinnen und Soziologen (BDS). SOZIOLOGIE, 46. Jg., Heft 4, 456–462.

Kühl, S. 2020: Zwischen Präzision und Anonymisierung. Wie weit muss man bei der Verfälschung wissenschaftlicher Daten gehen? SOZIOLOGIE, 49. Jg., Heft 1, 62–71.

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Veröffentlicht

2020-07-01