Ein Plädoyer für die Vielfalt theoriegeleiteter, systematischer und intersubjektiv nachvollziehbarer Forschung
Schlagwörter:
Fakten, DeutungAbstract
Dieser Beitrag problematisiert das Verhältnis von Fakten und deren Deutung in den Sozialwissenschaften. Es werden drei bekannte Thesen vertreten und erläutert. Erstens, dass sozialwissenschaftlich erhobene Fakten jeweils ausgewählte Ausschnitte sozialer Realität abbilden; zweitens, dass systematisch und in intersubjektiv nachvollziehbarer Weise erzeugtes sozialwissenschaftliches Wissen über soziale Sachverhalte alltagsweltlichen Beobachtungen vorzuziehen ist und drittens, dass institutionalisierte deliberative Prozesse nötig sind, um zwischen wissenschaftlichen und alltagsweltlichen Wissensbeständen und deren Deutungen zu vermitteln.
This paper addresses the relationship between facts and their interpretation in the social sciences. Three well-known propositions are discussed. First, facts established through social scientific methods reflect selected aspects of social reality. Second, systematic, intersubjective comprehensible social scientific knowledge should be preferred to everyday-knowledge about social phenomena. Third, institutionalized deliberative processes are needed to moderate between scientific and everyday types of knowledge.