Zur Entwicklung soziologischer Forschung
Schlagwörter:
Forschung, Analyse, Artikel, ZeitschriftenAbstract
In diesem Beitrag wird untersucht, inwieweit sich einige Charakteristika der Aufsätze in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie sowie der Zeitschrift für Soziologie in den letzten vierzig Jahren verändert haben. Hierzu wurden die dort publizierten Beiträge für den Zeitraum von 1970 bis 2010 inhaltsanalytisch ausgewertet. Als Ergebnis lassen sich fünf Entwicklungen festhalten: Erstens zeigt sich eine klare Tendenz weg von der Alleinautorenschaft von Beiträgen und hin zu Publikationen von (kleineren) Forschungsteams. Zweitens steigt in den Fachzeitschriften der Anteil von Autorinnen langsam an. Soziologie ist drittens zumindest in den Fachjournalen immer mehr eine empirische Wissenschaft, wobei viertens qualitative Beiträge kaum eine Rolle spielen und quantitative Analysen eindeutig dominieren. Fünftens schließlich basieren diese Analysen immer mehr auf allgemein zugänglichen Datenbeständen und nicht mehr auf Primärerhebungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die im universitären Alltag an Bedeutung gewinnenden Anreizsysteme nicht immer die richtigen Zielgrößen der Wissenschaft unterstützen.
The paper examines the extent to which some characteristics of the contributions in the leading two German sociological journals, the Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie and the Zeitschrift für Soziologie have changed over the last 40 years. Using quantitative content analyses first a clear trend is shown, that the numbers of articles written by more than one author is increasing. Secondly, the publications are no more male dominated, the proportion of female authors increases – even though slowly. Sociology is thirdly, at least in these journals more and more an empirical science. Fourthly, qualitative contributions play only a minor role, quantitative research clearly dominates. Finally, the papers use more and more publicly available data and are not based on own data collection. These results show that the universities incentive system does not always support the important targets for scientific progress.