FALLREKONSTRUKTION UND ANT. ERFAHRUNGEN MIT DATENKOMBINATIONEN IN EINEM VERFAHRENSMODELL
Abstract
Komplexe Fragestellungen insbesondere im Bereich der interdisziplinären Umweltforschung bedürfen einer methodischen Herangehensweise, die eine größtmögliche Offenheit bezüglich der Daten und Methoden zeigt, ohne aber der Beliebigkeit zu verfallen. In diesem Beitrag stellen mit der „prozeduralen Methodik“ einen Ansatz vor, der sich dieser Aufgabe stellt. Hierbei werden Methoden der fallrekonstruktiven Sozialforschung mit der Akteur-Netzwerk-Theorie verknüpft und im Rahmen eines – an Latours „politische Ökologie“ angelehnten – Verfahrensmodells methodologisch und forschungspraktisch zueinander in Beziehung gesetzt. Die hier dargelegten Erfahrungen mit diesem Ansatz entstammen einem umweltsoziologischen Forschungsprojekt zum „Bienensterben“. Gegenstand sind die Koexistenzbedingungen von Bienen und Menschen und ihre Bedrohungen, die im populären Begriff des „Bienensterbens“ ihren Ausdruck finden. Die Herausforderung soziologischer Untersuchung besteht darin, sich diesem heterogenen Feld, das bislang vor allem naturwissenschaftlich untersucht wird, aus einer neuen Perspektive zu nähern. Wir legen exemplarisch anhand unseres Vorgehens dar, welche Vorteile eine prozedurale Perspektive hat und wie Methodenkombinationen in der Forschungspraxis realisiert werden können. Es wird so möglich, verschiedene Methoden-Kulturen sinnvoll zu integrieren, zudem können sich die Methodiken gegenseitig ergänzen und so die jeweiligen Schwächen kompensiert werden.Literaturhinweise
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Veröffentlicht
2015-12-23
Ausgabe
Rubrik
Sektion Methoden der qualitativen Sozialforschung Methodischer Multikulturalismus II
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