Soziale Bewegungen im Zeitalter des Internets

Autor/innen

  • Christina Schachtner Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Abstract

Folgenden Fragen soll in diesem Beitrag nachgegangen werden:

-        Welche Merkmale zeichnen neue Formen politischer Teilhabe im Zeitalter des Internets aus?

-        Welche Rolle spielt das Internet bei der Generierung dieser Merkmale ?

 Die erkenntnisleitenden Fragen rücken das Zusammenspiel zwischen medialen Strukturen und partizipativem Handeln im Zeitalter des Internets in den Blickpunkt wissenschaftlicher Analyse. Diese rekurriert auf Ergebnissen der Studie »Kommunikative Öffentlichkeiten im Cyberspace«, in der die Praktiken der Netzaktivisten und Netzaktivistinnen des Arabischen Frühlings untersucht wurden. Darüber hinaus werden Ergebnisse aus weiteren Untersuchungen und journalistische Berichte einbezogen, die sich auf die Occupy Bewegung, auf die Bersih-Bewegung in Malaysia, auf Proteste im Gezi-Park in Istanbul sowie auf die spanischen Indignadas beziehen. In den neueren Untersuchungen richtet sich das Erkenntnisinteresse sowohl auf die virtuelle als auch auf die Offline-Repräsentation von Protestformen, weil sich politische Teilhabe im Zeitalter des Internets nicht an den einen oder anderen Ort verbannen lässt.

Der Rolle des Internets als Raum und Instrument politischer Teilhabe wird in dem Vortrag besondere Aufmerksamkeit geschenkt, weil die digitale Technik den Bedeutungshorizont neuer Protestformen mitdefiniert, auch wenn das Netz nicht per se demokratisch ist. Henry Jenkins und David Thorburn vertreten in ihrem Buch ‚Democracy and New Media‘ (2004) die These, dass die digitalen Netzwerkmedien einen zweiten Start medialer Partizipation ermöglicht haben, der seine Vorläufer in Untergrundzeitungen, Grassroot Videos und autonomen Rundfunksendern hatte.

Theoretische Bezugspunkte der empirischen Analyse bilden das Konzept der Heterotopie von Michel Foucault (1992), das Rhizom-Konzept von Gilles Deleuze und Felix Guattari (1977), das Modell der Repräsentation von Stuart Hall (1997) sowie der von Manuel Castells (2012) entwickelte Ansatz, der die neuen Formen politischer Teilhabe in den Kontext einer mediatisierten Gesellschaft stellt.

 

Literaturhinweise

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Veröffentlicht

2016-05-11

Ausgabe

Rubrik

Sektion Medien- und Kommunikationssoziologie: Mediatisierung von Protesthandeln