Dynamik von Armut und Erwerbslosigkeit im Kontext von Familie

Autor/innen

Schlagwörter:

Familie, Armut, Erwerbslosigkeit, Ereignisanalyse

Abstract

Familien haben im Zuge sozialen Wandels Probleme bei der Herstellung ökonomischer Wohlfahrt. In Konfrontation mit dem Phänomen einer Infantilisierung von Armut setzt die Familienpolitik auf Strategien der De-Familialisierung und Re-Kommodifizierung. Im Rekurs auf das Armutsfallentheorem wird der im Zuge der Hartz-Reformen umgesetzten Aktivierungsstrategie gefolgt, Familienernährende nicht durch eine komfortable Lebenslage zu verlocken, dem Arbeitsmarkt fern zu bleiben. Die Studie verbindet Armuts- und Familienforschung und fragt anhand von Ereignisdatenanalysen auf Basis des SOEP, wie Armutslagen die Dynamik der Arbeitslosigkeit von Frauen und Männern mit Familienbezug beeinflussen. Im Ergebnis zeigen sich eine andauernd hohe Dynamik sowie Verfestigungstendenzen, die Annahmen der Exklusionsforschung bestätigen. Ein signifikanter Effekt des neuen Sozialregimes zeigt sich allein für die Abgangschancen der Frauen aus Arbeitslosigkeit in Minijobs.

Autor/innen-Biografie

  • Sonja Fehr, Universität Kassel

    Studium der Soziologie, Journalistik und Germanistik an der Universität Leipzig (und Université de Nantes). Abschluss mit einer Magisterarbeit über Handlungsstrategien von Hartz IV-Empfängern. Danach wissenschaftliche Mitarbeiterin im Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) im Projekt „Jugendliche und junge Erwachsene im Rechtskreis des SGB II“.

    Seit 1. Dezember 2011 Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Mikrosoziologie an der Universität Kassel.

    Promotion zum Thema "Familien in der Falle? Dynamik familialer Armut in der individualisierten Erwerbsgesellschaft"

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Veröffentlicht

2017-10-09

Ausgabe

Rubrik

Ad-Hoc: Der exkludierte Rand der Gesellschaft: Subjektive Potentiale zur Reintegration über Arbeit