Formierungsprozesse zivilgesellschaftlicher Initiativen. Impulse aus sozialisationstheoretischer Perspektive.
Schlagworte:
Sozialisation, Soziale Bewegung, Zivilgesellschaft, SozialökologieAbstract
Die Vielfalt zivilgesellschaftlichen Engagements ist ein zentrales Charakteristikum moderner Gesellschaften. Im Rahmen der Entstehung und Entwicklung zivilgesellschaftlicher Initiativen kommt Sozialisationsprozessen eine besondere Rolle zu. Versteht man Sozialisation nicht als (einmaligen) Prozess der Integration in die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse, sondern als soziale Praxis, die eine gemeinsame, wechselseitige Konstruktion und Deutung sozialer Wirklichkeit in verschiedenen sozialen Arrangements erst ermöglicht, rücken die Sozialisationsdynamiken und Vergemeinschaftungsprozesse und ihre Bedeutung für die Formierung gesellschaftlicher Initiativen in den Fokus. Diese finden jedoch nicht im luftleeren Raum statt, sondern immer im Rahmen gegebener gesellschaftlicher Kontexte. Zivilgesellschaftliche Initiativen sind dabei im Rahmen ihrer Entstehung und Institutionalisierung in vielfältige sozial-ökologische Umwelten und Bedingungsgefüge eingebunden, die ihre Formierungsprozesse strukturieren. Die sozialökologische Sozialisationsforschung bietet Ansätze diese verschiedenen Gestaltungsoptionen und Umwelteinbindungen in den Blick zu nehmen, indem auf ihre mikro-, meso-, exo- und makrosozialen Umwelten verwiesen wird, die als strukturierte und strukturierende Strukturen einerseits die Grenzen, andererseits aber auch die Möglichkeiten ihrer Formierungsvollzüge rahmen. Im Beitrag wird ein klassisches Modell der sozialökologischen Sozialforschung auf zivilgesellschaftliche Initiativen übertragen, um die Potentiale und Probleme sozialisationstheoretischer Perspektiven für die Analyse zivilgesellschaftlicher Formierungsprozesse zu explorieren.
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