Fremdeln in der Öffentlichkeit: Haben wir der Gesellschaft nichts mehr zu sagen?
Schlagworte:
public sociology, Feld, Bourdieu, Foucault, Neue Medien, HabitusAbstract
Im Unterschied zu heute war die Soziologie der Nachkriegszeit ganz selbstverständlich ‚öffentlich‘. Das lag vor allem daran, dass die Disziplin Bestandteil eines lebendigen intellektuellen Feldes war. Heute ist die Möglichkeit einer soziologischen Öffentlichkeit völlig anderen strukturellen Voraussetzungen unterworfen: So ist das politisierte bürgerliche Publikum, vor dem man sich als ‚kritisch‘ heroisieren konnte, weitgehend verschwunden. Das Verhältnis zwischen Soziologie und Öffentlichkeit, so unsere These, hat sich damit ins Gegenteil verkehrt. Dies drückt sich im soziologischen Habitus aus – öffentliches Auftreten erzeugt Unbehagen statt charismatisches Selbstbewusstsein. Auf Grundlage dieser Diagnose illustrieren wir anhand des ‚DGS-SozBlogs‘ die heutigen Möglichkeiten und Grenzen des ‚going public‘.Literaturhinweise
Bourdieu, P. 1998: Vom Gebrauch der Wissenschaft. Konstanz: UVK.
Burawoy, M. 2005: For Public Sociology. American Sociological Review, Vol. 70, Nr. 1, 4–28.
Felsch, P. 2015: Der lange Sommer der Theorie: Geschichte einer Revolte. München: C.H. Beck.
Foucault, M. 2003: Die politische Funktion des Intellektuellen. In M. Foucault (Hg.), Schriften in vier Bänden, Band 3: 1976-1979. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 145–152.
Germer, H., Müller-Doohm, S., Thiele, F. 2014: Intellektuelle Deutungskämpfe im Raum publizistischer Öffentlichkeit. Berliner Journal für Soziologie, 23. Jg., Heft 3–4, 511–520.
Hirschfeld, A., Gengnagel, V. 2016: „Das können wir nicht durchgehen lassen“. Zur gesellschaftlichen Resonanz kritischer Intervention. In J. Hamann, J. Maeße, V. Gengnagel, A. Hirschfeld (Hg.), Macht in Wissenschaft und Gesellschaft. Wiesbaden: Springer. 425–452.
Kraemer, K. 2002: Charismatischer Habitus. Berliner Journal für Soziologie, 12. Jg., Nr. 2, 173–187.
Lebaron, F., Mauger, G. 1999: Raisons d'agir: un intellectuel collectif autonome. Journal des anthropologues, 77-78. Jg., Heft 2, 295–301.
Lepsius, M. R. 1964: Kritik Als Beruf zur Soziologie der Intellektuellen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 16. Jg., 75–91.
Parsons, T. 1951: The social system. Glencoe: Free Press.
Parsons, T., Platt, G. 1973: The American university. Cambridge: Harvard University Press.
Swartz, D. 2010: Pierre Bourdieu’s political sociology and public sociology. In E. Silva, A. Warde (Hg.), Cultural analysis and Bourdieu’s legacy: settling accounts and developing alternatives. London/New York: Routledge, 45–50.
Vinken, B. 2010: Die Intellektuelle: gestern, heute, morgen. Aus Politik und Zeitgeschichte, 40. Jg.
Wacquant, L. J.D. 1993: From Ruling Class to Field of Power: An Interview with Pierre Bourdieu on La Noblesse d’Etat. Theory, Culture & Society 10, Nr. 3, 19–44.
Burawoy, M. 2005: For Public Sociology. American Sociological Review, Vol. 70, Nr. 1, 4–28.
Felsch, P. 2015: Der lange Sommer der Theorie: Geschichte einer Revolte. München: C.H. Beck.
Foucault, M. 2003: Die politische Funktion des Intellektuellen. In M. Foucault (Hg.), Schriften in vier Bänden, Band 3: 1976-1979. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 145–152.
Germer, H., Müller-Doohm, S., Thiele, F. 2014: Intellektuelle Deutungskämpfe im Raum publizistischer Öffentlichkeit. Berliner Journal für Soziologie, 23. Jg., Heft 3–4, 511–520.
Hirschfeld, A., Gengnagel, V. 2016: „Das können wir nicht durchgehen lassen“. Zur gesellschaftlichen Resonanz kritischer Intervention. In J. Hamann, J. Maeße, V. Gengnagel, A. Hirschfeld (Hg.), Macht in Wissenschaft und Gesellschaft. Wiesbaden: Springer. 425–452.
Kraemer, K. 2002: Charismatischer Habitus. Berliner Journal für Soziologie, 12. Jg., Nr. 2, 173–187.
Lebaron, F., Mauger, G. 1999: Raisons d'agir: un intellectuel collectif autonome. Journal des anthropologues, 77-78. Jg., Heft 2, 295–301.
Lepsius, M. R. 1964: Kritik Als Beruf zur Soziologie der Intellektuellen. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 16. Jg., 75–91.
Parsons, T. 1951: The social system. Glencoe: Free Press.
Parsons, T., Platt, G. 1973: The American university. Cambridge: Harvard University Press.
Swartz, D. 2010: Pierre Bourdieu’s political sociology and public sociology. In E. Silva, A. Warde (Hg.), Cultural analysis and Bourdieu’s legacy: settling accounts and developing alternatives. London/New York: Routledge, 45–50.
Vinken, B. 2010: Die Intellektuelle: gestern, heute, morgen. Aus Politik und Zeitgeschichte, 40. Jg.
Wacquant, L. J.D. 1993: From Ruling Class to Field of Power: An Interview with Pierre Bourdieu on La Noblesse d’Etat. Theory, Culture & Society 10, Nr. 3, 19–44.
Downloads
Veröffentlicht
2017-09-15
Ausgabe
Rubrik
Ad-Hoc: ›Öffentliche Soziologie‹: Die Soziologie und ihre Publika
Lizenz
Beiträge im Verhandlungsband des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedinungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen