Erfahrung, Interaktionsordnung und Weltansicht
Pentekostalismus und "globale" Religionsdynamik
Schlagworte:
Religiöse Bewegungen, Transformation der Religion, Religionsethnographie, Religionsökonomie, religiöse MedienAbstract
Die Entwicklung pentekostaler bzw. neo-pentekostaler Bewegungen wird häufig als Paradefall religiöser Dynamik herangezogen, an dem sich in außerordentlich ertragreicher Weise Phänomene der Transformation der Sozialform der Religion in der Gegenwart in globaler Perspektive studieren lassen. Der Beitrag rückt Forschungen zum Neopentekostalismus ins Zentrum und geht dabei besonders auf jüngere Arbeiten von Ukah, Ripka und Müller ein, die sich in umfänglichen empirischen Studien intensiv mit dem Phänomen in Afrika, Mexiko, der Schweiz und Tschechien befasst haben. Dabei soll geprüft werden, welche Erträge sich aus der Untersuchung dieses speziellen Feldes religiöser Dynamiken für die allgemeinere Frage nach der gegenwärtigen Sozialform der Religion gewinnen lassen. Zu berücksichtigen ist dabei nicht allein die enorme Variationsbreite und Heterogenität pentekostaler und neo-pentekostaler Strömungen. Systematisch ist vor allem darzulegen, wie in diesem Fall die verschiedenen Ordnungsebenen des Sozialen – als Erfahrung, Interaktionsordnung und Weltansicht – ineinandergreifen und sich wechselseitig beeinflussen. Damit ließe sich, selbst wenn sich fraglos nicht alle Phänomene der Gegenwartsreligion am Pentekostalismus orientieren, aus diesem Fall ein weiter generalisierbares Ergebnis von allgemeinerem Belang für die religionssoziologische Theoriebildung gewinnen.
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