Songdo
Raumkonstitution in digitalisierten Lebensräumen
Abstract
Wie beeinflussen Prozesse der Digitalisierung die Arbeits- und Lebensverhältnisse in verschiedenen Weltregionen und transnationalen sozialen Räumen? Zu der Frage dieses Plenums sollen im Folgenden erste Ergebnisse eines DFG-Projektes zum Thema „Smart Cities: Alltagshandlungen in digitalisierten Lebensräumen“ dargestellt werden[1].
Hierzu werde ich zunächst kurz den Fall Songdo vorstellen. Im Anschluss werde ich über skizzenhafte Einblicke in die Feldforschung[2] zeigen, wie der Versuch, eine Smart City zu bauen, Strukturen der Moderne wie funktionale Differenzierung, die Dichotomie von Bahn und Ort, koloniale Deutungsmuster, Entmischung etc. weiterführt und dennoch Raumanordnungen verschiebt.
[1] Das Projekt wird von Jörg Stollmann und mir gemeinsam geleitet und von Domink Bartmanski, Timothy Pape und Seonju Kim durchgeführt. Es ist ein Teilprojekt im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1265 „Re-Figuration von Räumen“. Diese Veröffentlichung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt. Projektstart: 1.1.2018.
[2] Im Projekt werden Methoden des Städtebaus und der Soziologie kombiniert. Das heißt, es werden narrative Interviews mit Experten/Expertinnen sowie mit Bewohner/-innen und Mappings der Ethnograf/-innen wie auch der Bewohner/-innen ausgewertet; es werden ethnografische Erhebungen (auch unter Verwendung der Fotografie) durchgeführt und Planungsunterlagen analysiert.
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