(Klima-) Kulturen als relationale Räume begreifen
Ein Ansatz zur Beschreibung und Erklärung kultureller Differenzen im Umgang mit dem Klimawandel
Schlagworte:
Klimawandel, Kulturelle Globalisierung, Relationaler Kulturraum, Geteiltes Wissen, Vulnerabilität, ResilienzAbstract
In diesem Konferenzbeitrag werden Kernideen aus „Klimakulturen und Raum“ (Heimann 2017) kompiliert. Thorsten Heimann geht der Frage nach, wie sich kulturelle Unterschiede im Umgang mit Klimawandel an europäischen Küsten beschreiben und erklären lassen. Dazu entwickelt er das Konzept des relationalen Kulturraums, erarbeitet umweltsoziologische Erklärungsansätze und prüft diese anhand einer Befragung von 830 Akteuren der Raumentwicklung europäischer Küstenstaaten. Er antwortet damit auf raumtheoretische Debatten zur kulturellen Globalisierung, in denen die Gebundenheit von Kulturen an Orte zunehmend in Frage gestellt wird. Mit dem relationalen Kulturraumansatz können kulturelle Formationen zukünftig in vielfältigen sozialwissenschaftlichen Anwendungsfeldern untersucht werden.
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