Migrationsbiographie als politische Erfahrungsgeschichte
Drei Erzählbeispiele aus Gerichtsurteil, Fluchtbiographie und Interview
Abstract
Das europäische Asylrecht verlangt eindeutige, rechtsrelevante Erzählungen der individuellen Verfolgung und Flucht. Es nimmt dabei wenig Rücksicht auf die politischen Bedingungen und historischen Einwebungen biographischen Erzählens; mitunter stehen sich im Verfahren die Sprachen der Bürokratie und der Migration dann unvereinbar gegenüber. Mit Bezug auf das Herkunftsland Eritrea setzt dieser Beitrag drei Beispiele aus den ganz unterschiedlichen Textsorten Gerichtsurteil, Fluchtbiographie und Interview in einen breiteren Kontext und betrachtet die individuelle Erzählung als politische Erfahrungsgeschichte.
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Copyright (c) 2019 Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen - 39. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

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