Veränderung der Erwerbsarbeit durch die »Sharing Economy«?
'Die' »Sharing Economy« als Teil der digitalen Plattformökonomie
Schlagworte:
Sharing Economy, Erwerbsarbeit, PlattformökonomieAbstract
Die Narrative der »Sharing Economy« verheißen ökologische Nachhaltigkeit, Gemeinschaftlichkeit und Selbstbestimmung, manchmal sogar die Überwindung des Kapitalismus. Das sich ausdifferenzierende, aber noch relativ junge Phänomen, dass unter dem Begriff der Sharing Economy subsumiert wird, beinhaltet jedoch unterschiedliche Geschäftsmodelle, die dem skizzierten Ideal, eine ‚gerechtere und nachhaltigere‘ Arbeits- und Wirtschaftswelt zu etablieren, entgegenstehen können.
In dem Vortrag sollen die Ambivalenzen der sogenannten Sharing Economy in den Blick genommen werden, deren Kern onlinebasierte Transaktionsplattformen bilden. Als Intermediäre stellen die plattformbetreibenden Unternehmen die technischen Infrastrukturen für die Koordination von Angebot und Nachfrage bereit und lassen sich diese Leistung von den jeweiligen Anbietenden wie auch deren Kund*innen zweifach bezahlen – in Form von Geld und mit Daten. Die Plattformstrukturen können dabei cum grano salis als Surrogat sozialer Beziehungen beschrieben werden: Plattformmarken lösten (vordergründig) das Problem fehlenden Vertrauens durch Bewertungs- und Reputationsmechanismen durch die ‚Community‘. Die daraus resultierenden Implikationen für die Anbieter*innenseite bringen dabei erhebliche Veränderungen bzw. Grenzverschiebungen für die Ausgestaltung der Erwerbsarbeit über diese Plattformstrukturen mit sich.
Entlang einer empirischen Fallskizze über das Unternehmen foodora GmbH, das auf lokalen Arbeitsmärkten agiert, soll geklärt werden, inwiefern sich eine zunehmende Organisierung von mehrseitigen Märkten über digitale Plattformen auf die Praktiken und Institutionen der Erwerbsarbeit auswirkt und welche Chancen und Risiken daraus für Arbeitnehmer*innen resultieren.
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