„Nur wer fühlt, dass etwas zu ihm gehört, kann es kontrollieren“

Akzeptanz als Technik eines präventiven Sicherheitsdispositivs

Autor/innen

  • Folke Brodersen TU Berlin

Schlagworte:

Prävention, Akzeptanz, Technologien des Selbst, Versicherheitlichung

Abstract

Die Arbeit an einer Selbstakzeptanz hat in der Gegenwart Konjunktur. Der Beitrag zeigt, wie diese Technik durch einen therapeutischen Kontext in ein Sicherheitsdispositiv eingespannt wird. Am Beispiel der präventiven Adressierung der Pädophilie unterscheide ich drei Formen der Akzeptanz: Die Übernahme einer Gefährlichkeit in das eigene Selbstbild durch eine identitäre Fixierung, die Integration einer prototypischen Kindlichkeit in die eigene Wahrnehmung als handlungsleitende Perspektive sowie die Akzeptanz und Aufhebung störender Affekte zur kognitiven Steuerung von Situationen. Ich zeige damit nicht nur, dass das Problem sexuellen Kindesmissbrauchs gegenwärtig weiter auf einige bestimmte Subjekte fixiert wird, sondern auch wie diese sich selbst als aktive, ethische Träger dieser Verantwortung zu stilisieren haben.

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Veröffentlicht

2021-06-29

Ausgabe

Rubrik

Sektion Soziale Probleme und soziale Kontrolle: Die Logik des Verdachts II. Prävention als gesellschaftliche Selbstverständlichkeit