Übersetzungsansätze und Grenzen sozialwissenschaftlicher Theorien für die agentenbasierte Simulationen sozialer Netzwerke
Schlagworte:
Agentenbasierte Modellierung, NetzwerkanalyseAbstract
Simulationen stellen schon lange eine Erweiterung des sozialwissenschaftlichen Methodenrepertoires dar. Insbesondere im Bereich der Netzwerkanalyse stellt sich dabei die Frage, welches Vorgehen angemessen ist, um theoriegeleitet soziale Interaktionsprozesse zu übersetzen, bei der die Einbettung der Akteure mitgedacht werden muss (Stocker et al., 2001). Hier findet sich eine große Anzahl an Ansätzen, welche allerdings häufig unflexibel in der Modellierung sind und sich strukturell stärker an Epidemiologie (Ferguson, 2007) oder Informatik orientieren (Hummon, Fararo, 1995). Hier bietet die Methode der Agentenbasierten Modellierung eine große Flexibilität der Operationalisierung, da unterschiedliche persönliche Foci und gruppenspezifisches Verhalten expliziert werden können (Schweitzer et al., 2020). Wie eine derartige Übersetzung theoretischer Konzepte in ein agentenbasiertes Modell allgemein geleistet werden kann, soll dabei im Rahmen des Beitrags anhand der Habitus-Feld-Theorie von Bourdieu (1998) betrachtet werden. Hierbei soll insbesondere auf die formale Fassung von Feld, Kapital und Doxa eingegangen werden und anhand einer Fallstudie für institutionelle Kooperationen im Bereich des PISA-OECD Komplexes betrachtet werden. Es zeigen sich dabei die Vorteile einer expliziten Fassung der Rollen der einzelnen Agenten um das Zusammenspiel genauer verstehen zu können und differenzierte mögliche positive Entwicklungsverläufe für Agenten des ökonomischen und negative für die Agenten des akademischen Feldes aufzuzeigen.
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