Zusammenhalt, Ressentiment und Solidarität in biographischen Erzählungen über die Nachwendezeit
Schlagworte:
Migration, Judentum, Antisemitismus, Rassismus, Wende, Nachwendezeit, Nationalismus, DeutschlandAbstract
Die Nachwendezeit erhält anlässlich der Wende-Jubiläen, aber auch durch die zunehmend kritische Auseinandersetzung mit dem dominanten Erfolgsnarrativ, immer mehr Aufmerksamkeit. Das hier vorgestellte Projekt untersucht Erzählmuster von Solidarität, Ressentiment und Zusammenhalt in biographischen Erinnerungen an die 1990er Jahre. Im Fokus stehen dabei soziale Kämpfe und die Perspektiven marginalisierter Gruppen. Der Beitrag stellt den Ansatz des Projekts und erste Ergebnisse vor, die auf explorativen Interviews mit jüngeren deutschen Jüdinnen und Juden beruhen. Deren Blick auf die Nachwendezeit ist geprägt von einer Analyse der Einheit als völkischem Projekt, der Betonung von Vielfalt der Erinnerungskulturen, auch innerhalb des Judentums, und der Forderung von Allianzen der Marginalisierten in der postmigrantischen Gesellschaft.
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