Berufliche Aufstiege in der digitalisierten Produktionsarbeit?
Schlagworte:
Digitalisierung der Arbeit, Industrie, Qualifizierung, Arbeitsintegriertes Lernen, Lernbedingungen, LernwiderständeAbstract
Gegenstand des vorliegenden Beitrages ist die Frage nach dem Wandel von Arbeit im Kontext der Digitalisierung. Im Mittelpunkt steht eine empirische Standortbestimmung zum Umsetzungsstand von Industrie 4.0-Konzepten in deutschen Industriebetrieben der Metall- und Elektroindustrie. Im Zuge dessen stehen viele Akteure vor der Herausforderung, die Kompetenzentwicklung von Beschäftigten zukunftsgerichtet zu gestalten.
Der derzeitige Forschungsstand legt nahe, dass die kontinuierliche Einführung innovativer Technologien nicht von allen Beschäftigtengruppen gleichermaßen als Chance erlebt wird. Das könnte ein Hinweis sein, dass sich bestehende Ungleichheiten auf der Betriebsebene reproduzieren. Dieser Beitrag greift daher die Frage auf, wie sich die Einführung neuer Technologien auf die Weiterbildungsaktivitäten von Industriebeschäftigten auswirkt.
Vertiefend wurden typische Berufsgruppen der Industriearbeit in der Metall- und Elektrobranche und ihre Tätigkeitsfelder empirisch untersucht. Die Befunde zeigen, dass gelingende Lernprozesse im Arbeitsleben weniger auf neu einführte Technologien am Arbeitsplatz zurückzuführen sind. Der Vergleich von Arbeitsbedingungen zeigt ein Ungleichgewicht zu Lernbedingungen am Arbeitsplatz, die beim arbeitsintegrierten Lernen nachteilig sein können. Für bereits marginalisierte Beschäftigtengruppen ist dies besonders nachteilig, denn sie haben weniger Zugang zu formalen Weiterbildungsangeboten. Darüber hinaus ergeben sich aus den Nachteilen am Arbeitsplatz Hindernisse für das arbeitsintegrierte Lernen, die zu Lernwiderständen führen können. Angesichts der Befunde entsteht der Bedarf nach einer weiterführenden Diskussion in betrieblichen und politischen Aushandlungsarenen, um über die Entwertung der Arbeit hinsichtlich der Bedingungen zum Lernen im Prozess der Arbeit zu reflektieren.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Beiträge im Verhandlungsband des 40. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie werden unter der Creative Commons Lizenz "Namensnennung-Nicht kommerziell 4.0 International (CC BY-NC 4.0)" veröffentlicht.
Dritte dürfen die Beiträge:
-
Teilen: in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten
-
Bearbeiten: remixen, verändern und darauf aufbauen
unter folgenden Bedinungen:
-
Namensnennung: Dritte müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden
-
Nicht kommerziell: Dritte dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen