Feministische Solidaritäten als dynamische Prozesse
Verbundenheit in Differenz
Schlagworte:
Solidarität, Feminismus, Theorie, Differenz, Globalisierung, Corona-Krise, MenschenrechteAbstract
Die gegenwärtige Covid-19-Pandemie und die damit verbundene Corona-Krise machen aktuelle gesellschaftliche Verstrickungen ganz besonders deutlich: Es handelt sich um eine globale Krise, die zuvor bestehende Widersprüche und Konflikte des globalen Kapitalismus und damit verbundene politische Reaktionen wie (Re-)Nationalisierung, Antifeminismus und Rassismus nochmals deutlicher ans Licht gebracht hat – und auch weiter zuspitzt. Ausgehend von der Annahme, dass in der Corona-Krise eine Rekonfiguration von Solidarität neue Relevanz erhält, entwickelt der Beitrag im Anschluss an Ansätze feministischer Solidarität einen Vorschlag, wie emanzipatorische Bündnisse auf der Basis von Uneindeutigkeiten, Um/Ordnungen und Differenzen innerhalb verschiedener Ordnungsvorstellungen gedacht werden können. Die Konzeption von Solidarität als Verbundenheit in Differenz erfolgt erstens unter der Prämisse, dass politische Positionen, Haltungen und Handlungen nicht deckungsgleich sind, sondern dass sich im Sinne eines „commitments“ zu gemeinsam erkämpften politischen Zielen Schnittmengen einer „politischen Solidarität“ bilden können, wie es bell hooks Anfang der 1980er-Jahre vorgeschlagen hat. Zweitens gehen wir davon aus, dass die Bedingungen in den Blick genommen werden müssen, unter denen Solidarität gefordert und Solidaritätsbekundungen geäußert werden, und wie diese jeweils in gesamtgesellschaftliche Machtverhältnisse eingebunden sind.
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