Materialität und räumliche Gerechtigkeit
Schlagworte:
Stadt, Raum, Gerechtigkeit, street art, Nutzung, Öffentlichkeit, urban design, Materialität, Architektur, InteraktionAbstract
Der Beitrag adressiert die Frage, welche Bedeutung der gebaute Stadtraum und die städtische Materialität für die Hervorbringung und Aufrechterhaltung einer heterogenen und Gerechtigkeit ermöglichenden Stadtgesellschaft aufweisen. Am Beispiel der street art wird die Bedeutung des urbanen designs für die Gesellschaft dargestellt und darauf aufbauend ein Vorschlag entwickelt, wie die Wechselbeziehungen von Materialität und Sozialität in die Theoriebildung und Konzeptionalisierung von räumlichen Prozessen integriert werden kann. Dazu wird in einem ersten Schritt ausgeführt, wie sich die Beziehung von Stadt und Gerechtigkeit aus stadtplanerischer Sicht fassen lässt und auf welche Weise sich aus stadtsoziologischer Perspektive das Moment des Materiellen in die Analyse integrieren lässt. In einem zweiten Schritt wird dargestellt, wie Konzeptionalisierungen der Öffentlichkeit und des öffentlichen Raums von der Berücksichtigung des Materiellen und des gebauten öffentlichen Stadtraums profitieren können. Im dritten Schritt wird ein Vorschlag ausformuliert, wie mit einer materialitätssensitiven Perspektive räumliche Polarisierungen untersucht und konzeptionell fassbar gemacht werden können, um damit letztlich auch die Frage nach räumlicher Gerechtigkeit adressieren zu können.
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